Hey mama don’t stress your mind …

Heute Morgen dachte ich noch: EASY! Der Text wird nur so flutschen, das wird ein Klacks.

Und jetzt sitze ich hier und merke: je wichtiger mir ein Thema ist, je mehr es mir zu Herzen geht, desto schwerer fällt es mir manchmal Worte dafür zu finden. I´m stressing my mind!

Mama.
Mutter.

DAS wichtigste Wort in meinem Leben. Es umfasst alles, was mir wichtig ist: Liebe, Fürsorge, Bedingungslosigkeit, Hingabe.
Meine Mama ist der tollste Mensch auf dieser Erde für mich. Ach was sag ich: Universum. Im gestern, heute und morgen. Einfach immer. Selbst wenn ich genervt bin.
Ich könnte so viel sagen und doch wird ihr kein Wort gerecht. Ich bin in ihr gewachsen. Habe ihren Herzschlag von innen gehört. Ich würde ohne sie nicht existieren.

Wir bereiten unseren Müttern bereits bei unserer Geburt unfassbare Schmerzen – und was tun sie? Sie vergessen, wie sich das anfühlt. Sie WISSEN noch, dass sie Schmerzen hatte, aber fühlen sie nicht mehr. Das zieht sich durch ihr Dasein: Sorge, Schmerz, Vergebung. Und ich glaube zu wissen, dass meine Mama es immer wieder auf sich genommen hätte. Nicht umsonst ist das Wort MUT in Mutter enthalten.

Mir drängt sich ein Wort auf: Perlmutt
In der hinduistischen Kultur stehen Perlen für Reinheit und Liebe.
Im Islam symbolisieren sie eine überirdische Vollkommenheit.
Perlmutt lindert Entzündungen und stärkt die Sinnesorgane.
Esoterisch sorgt Perlmutt für Sicherheit und Schutz und steht für die Eigenschaften Zuversicht, Weitblick und seelische Ausgeglichenheit.
Im Christentum steht es für Fruchtbarkeit und Liebe und soll alles Böse abwenden.

Meine Mama ist meine Perlmutt(er).
Mama

Und oft genug sorgt sie sich viel zu sehr um mich. Hey mama don’t stress your mind!

Mir ist dabei vollkommen bewusst, wie viel Glück ich habe.
Ich weiß, dass nicht jede Mutter eine Übermutter ist oder sein kann.
Ich weiß, dass nicht jeder das Glück hatte, mit einer Mutter aufzuwachsen – aus welchen Gründen auch immer. Für manche ist das ein Verlust, für manche unerheblich oder sogar ein Gewinn – all das ist völlig legitim.
Und ich weiß, dass nicht jeder das Glück hat, Mutter zu werden – aus eigener Erfahrung.
Ich weiß aber auch:  Die soziale Mutterschaft ist nicht zwingend an die biologische gebunden. Was gibt es nicht alles für Mütter auf der Welt!

Rechtliche, biologische, soziale Mütter.
Leih-, Stief-, Adoptivmütter.

Patchworkmütter
Regenbogenmütter
Großmütter
Pflegemütter
Ziehmütter
Schwiegermütter (ich hatte die beste und vermisse sie jeden Tag!)
Hausmütterchen
Tagesmütter

Berufstätige, alleinerziehende, glückliche und erschöpfte Mütter.
Manchmal sogar all das zusammen.

Capuccino- oder Latte-Macchiato-Mütter (ja wirklich!)
Rabenmütter
Supermütter
Puppenmütter
Gebärmütter
Königinmütter

Selbst Puffmütter haben was Fürsorgliches.
Und den Witz mit der Flügel- und Schraubenmuttern will ich jetzt nicht mal bringen.

Manche werden durch die Bestempelung mit Bezeichnungen in Rollenmodelle gepresst. Und bei vielen habe ich das Gefühl, dass sie in der heutigen Gesellschaft unter enormen Druck stehen. Von außen, als auch selbst gemacht. Mutter, Hausfrau mit Karriere und Geliebte – alles soll unter einen Hut. Hey mamas don’t stress your mind! Hinter jedem großartigen Kind steht eine Mutter, die sich ziemlich sicher ist, alles falsch zu machen.

Das Wort selbst in seiner Bedeutung ist allumfassend.
Unsere Muttersprache ist unser erstes Mittel zur Kommunikation. Fühlen wir uns einsam, sind wir mutterseelenallein. Kümmern wir uns sehr um jemanden, bemuttern wir ihn. Mama ist eins der ältesten und gebräuchlichsten Worte der Welt. Wir leben auf Mutter Erde und durch sie.

Nicht umsonst werden Witze über Mütter gemacht; der Stachel sitzt einfach besonders tief. Es wird nicht wirklich die Mutter beleidigt, sondern ist ein bewusster Angriff auf die Schaltzentrale der ursprünglichsten aller Lieben. Und ganz egal wie hart ein Kerl ist – der Stolz einer Mutter ist ihm wichtig.
Entweder er fehlt ihm, oder er baut darauf.
Ganz egal wie unnahbar mancher ist, seine Mutter geht im nah. 2Pac, Kanye West, Lenny Kravitz, Metallica, Bob Dylan, Sido, Elvis Presley, LL Cool J, Queen – sie alle haben sogar Songs über und für Mütter geschrieben. Und die Liste könnte man noch lange fortführen. Auch in anderen Fällen haben Menschen schon viel bessere und treffendere Worte für dieses Thema gefunden, als ich. Zwei meiner Lieblingsbeispiele sind:

Die liebende Mutter bringt ihrem Kind das Laufen bei. Sie ist gerade so weit von ihm entfernt, dass sie es nicht mehr halten kann. Sie streckt ihre Arme aus; ihr Gesicht wirkt ermutigend. Das Kind strebt ständig nach einer Zuflucht in Mamas Armen, ohne auch nur zu ahnen, dass es im gleichen Augenblick den Beweis erbringt, dass es auch ohne sie auskommt.
Søren Aabye Kierkegaard

Das Herz einer Mutter ist das Schulzimmer eines Kindes.
Henry Ward Beecher (1813 – 1887)

Und alle Väter, Papas und Dads, die sich jetzt benachteiligt fühlen: Ihr seid auch toll! Ihr seid Mütter mit Penis!

Aber das Lied hieß nun mal „Hey MAMA don’t stress your mind …”
Beschwerden sind daher direkt an Jonas Blue zu richten.
Hier ist sein Video. Und übrigens geht es angeblich nicht mal um Mütter 😉

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