Neulich las ich vom „Figarogefühl“.
Nein, falsch. Ich hörte davon. In einer Zusammenfassung eines Buches über die App #blinkist, die ich mal ausprobiert hab.
Der Inhalt eines Buches wird komprimiert auf 20 Minuten Erläuterung. Im Grunde eine Buchvorstellung wie früher in der Schule. Du weißt grob, um was es geht. Aber der Text zwischen den Zeilen geht dir verloren.
Jedenfalls beschreibt das „Figarogefühl“ das permanente Angeknippstsein, weil man gefühlt an mehreren Orten (Projekten) gleichzeitig sein will oder muss.
Entlehnt ist es Rossinis Oper „Barbier von Sevilla“ und dem singenden Friseur Figaro.
Er ist „Jedem zu Dienste zu allen Stunden… Figaro hier, Figaro da…“
Und auch wenn das Stück schon über 200 Jahre alt ist – gelernt haben wir seitdem in dieser Hinsicht nicht viel.
Packen uns die Liste voll mit Aufgaben. Müssen 10.000 Schritte am Tag machen, die uns doch nicht ans Ziel bringen. Waren überall und doch nicht wirklich da.
Und am Ende fühlen sich die Tage an wie eine grobe Zusammenfassung. Und das Leben zwischen den Zeilen geht uns verloren.
Was fällt uns am „fare niente“, am Nichtstun nur so schwer?
Wiegen unsere Gedanken mehr, wenn sie sich setzen?