Ich habe Fragen.
Sind Emotionen mengenmässig möglicherweise auf einen Zeitraum begrenzt? Sagen wir, beispielsweise im Schnitt 73,85 Regungen pro Tag, die wir bewusst und unbewusst bewerten? Und wie ist hier die prozentuale Verteilung auf der Skala von Unglück bis Glück?
Und was, wenn wir alle aufgebraucht haben? Können wir uns dann welche aus der Zukunft leihen? Verzinst – versteht sich von selbst. Und was wenn dieser Zins die völlige emotionale Leere für einen bestimmten Zeitraum bedeutet?
Gibt es dafür so etwas wie ein Rückhaltebecken? In dem alle Emotionen gespeichert werden, die man nicht nutzt?
Und wäre es nicht schön, man bekäme dann eine dieser nostalgischen SMS, die warnen:
„Sie haben 80 % Ihres Highspeed-Emotionsvolumens aufgebraucht. Wenn Sie weiterhin mit Highspeed durch Ihren Hormoncocktail surfen wollen, stellen Sie die Verschwendung Ihrer Gefühle an 20-sekündige Videos in den sozialen Netzwerken ein.“
Dann schaute man vielleicht an sich hinunter, wischte die Krümel weg, die die unadressiert verpufften Empfindungen hinterlassen haben und widmete sich einem kleinen Spaziergang durch eine Welt, in der man riechen, schmecken und etwas berühren kann. Fühlte Dinge wahrhaftig. Mit einer Prise Unvernunft womöglich.
Wenigstens 20 % der Zeit bis zum nächsten vollen Volumen?