Der Geschmack der Vergangenheit

In den kalten Tropfen des Novemberregens spiegeln sich Erinnerungen. Verschwommen und doch rein gewaschen vom Dreck der Erfahrung.

Würde man sie anklingen lassen: würden sie zerspringen wie feinstes Kristall oder in Schwingung geraten und so eine Melodie von nebligem Schmerz und kehligem Lachen summen?

Irgendwie tröstlich, das beides, obwohl auf der Skala so weit voneinander entfernt, mit den Jahren zu einer gemeinsamen Tonfolge verschmilzt, die dadurch erst recht an Schönheit gewinnt. Weil sie so komplex ist.

Vielleicht ist es ja so, dass das Herz, ähnlich der Zunge, verschiedene Zonen für gefühlte Emotionen, statt Geschmacksrichtungen, hat und es deshalb besonders satt schlägt, wenn alle Zonen beansprucht wurden.

Es muss nur ein paar Jahre durchziehen.

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