Cut. Neue Einstellung.

Und zack – 15 cm kürzer.
Wie lange rede ich schon, dass ich diese Fusseln loswerden muss, die am unteren Ende meiner Haare hingen und so taten, als würden sie dazu gehören.

Heute endlich, ganz spontan: „Tag. Können sie mir meine Haare abschneiden? Also, jetzt?“ Ging. Und innerhalb von einer Stunde war alles erledigt. Weg damit. Und gerade Haare sind eine ganz großartige Metapher fürs Loslassen. Wir oft halten wir an Dingen fest, obwohl sie längst nicht mehr gesund sind. Das Gesamtbild unseres Lebens nicht mehr verbessern, sondern eher beschweren. Kaputt. Spröde. Farblos. Matt und ohne Glanz hängt dieses Stück Vergangenheit an uns. Und zieht den Rest mit runter.

Warum nicht einfach mal einen Cut machen und der Gegenwart und der Zukunft die Chance geben, zu glänzen und zu schwingen?

Es heißt, im Jahr wachsen Haare 12 bis 15 cm. Ich hab nachgemessen. Vermutlich liegt Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 grad beim Friseur.

Eine Zeit, die unfassbar schwer war. Die mich sehr geprägt hat. Und die ich immer bei mit tragen werde. Tief im Herzen. Aber die Schwere und den Schmerz, der damit verbunden ist, mag ich nicht so fühlen, als wäre es gerade erst passiert. Ich habe meinen Frieden damit gemacht. ❤️

Lasst uns Mut haben. Für neuen Schwung. Und Platz machen für neuen Schmerz. Wir werden ihn brauchen. Den Platz und den Schmerz.