Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Und ich bin ganz fest der Überzeugung: in meinem Haushalt. Mir.
Unzählige Male habe ich mich selbst verstümmelt, mich gestoßen, verbrannt, bin gefallen, hab irgendwas kaputt gemacht. Ich scheine, was das angeht, ein prädestinierter Volltrottel zu sein.
Allein in den letzten 2,5 Wochen habe ich:
- mir beim Abwaschen eine größere Schnittwunde zugezogen, die nur sehr langsam und auch irgendwie doof wieder zusammengewachsen ist. Meine Mama hat diese Form letztens „Wildes Fleisch“ genannt. Miau! (Danke an meine Ersthelfer, ohne die jetzt vermutlich nix mehr wild wäre – oder alles!) 😀
- mir eine weitere Schnittwunde zugezogen, bei dem Versuch, soviele Spargelschalen wie möglich aufzuheben. Ein beherzter Griff in das darin versteckte Messer inklusive. (Ich glaube ja, mein „2. Ich“ forciert solche Dinge, um mich zu ärgern)
- mir beim Bügeln den Arm so dermaßen verbrannt, dass ich aussehe als wollte mich jemand seiner Herde zuordnen
- mir mindestens 2 unerklärliche blaue Flecken zugezogen (das ist Standard!)
- den Smoothiemaker zur Vitaminschleuder gemacht.
Zum letzten Punkt: da konnte ich eigentlich nichts für. Ich habe alle Zutaten in die Wundermaschine getan und den Powerknopf gedrückt. Als sich nichts tat, habe ich das kleine Deckelchen oben auf gemacht und hinein gelunzt. Just in diesem Moment löste sich der Verursacher der Sperre (eine kleine miese Dattel! Vermutlich dort von meinem 2. Ich platziert) und die ganze Pampe kam schussartig nach oben. Was nicht in meinem Gesicht gelandet ist, fand den Weg zur Küchendecke.
B., wenn du das liest: es tut mir leid! Ich wollte es erst auf den Kater schieben, aber ich fürchte seine Rache.
Die grünen Flecken an der Küchendecke, die ich nicht weg bekommen habe: ich schenke sie dir. Sie sind mit Liebe gemacht.
Andere Menschen in meinem Freundeskreis legen irgendwie coolere Stunts hin. Zuletzt ein beherzter Flug vom Fahrrad mit Gesichtsbremse. Inklusive Nutzung der Sollbruchstellen im Antlitz und buntesten Farben als Geschenk. (Gute Besserung an der Stelle, und dass du schnell wieder Fahrt aufnimmst!)
Was sich so lustig liest, hätte richtig ins Auge gehen können, denn einer war bei der Fahrt nicht dabei: der Helm. Ich gebe zu, auch ich fahre ohne Helm und das nicht eben langsam. Dieser Unfall hat mir noch einmal ins Bewusstsein gerufen, dass bei allem Abenteuerdrang eins wichtig ist: dass man auf sich und seine Liebsten aufpasst.
Dies kann alles natürlich auch Nicht-Stattstadtmädchen und -jungs passieren, und genau deshalb geht’s uns alle was an.
Daher als Moral zum Abschluss ein Appell:
Tragt Helme!
Sagt ja zu zerknitterter Kleidung!
Benutzt Geschirrspülmaschinen!
Aber schnell! 🙂